Snow Volleyball EM 2018

Interview zur Premiere in Wagrain-Kleinarl

In der Heimat des aufstrebenden Snow Volleyball-Sports kam es in der Saison 2017/2018 zu einer umjubelten Premiere: Das jährliche Event bei der Bergstation Flying Mozart war bei seiner zehnten Auflage zum ersten Mal eine offizielle Europameisterschaft.

Wir haben Martin Kaswurm von Chaka2, dem Veranstalter des Sporthighlights der etwas anderen Art, zum Gespräch gebeten.

Das Interview stammt von der Snow Volleyball EM 2018.

Von 22. bis 25. März 2018 findet in Wagrain-Kleinarl die allererste Europameisterschaft im Snow Volleyball statt. Wie kam es dazu?

Begonnen hat alles mit dem ersten Turnier dieser Art im Jahr 2009. Bereits vor einigen Jahren machten wir den Schritt weg von einer reinen Spaßveranstaltung. Seitdem arbeiten wir ständig an der Professionalisierung. Diese Entwicklung macht Snow Volleyball auch für die Sportverbände interessant, was uns natürlich zugute kommt.

Aufgrund der tollen Unterstützung der Verbände steht uns im März nun die erste Europameisterschaft unter der Schirmherrschaft des europäischen Volleyballverbandes CEV bevor.


Was macht die Reize von Volleyball im Schnee aus und wo unterscheidet sich die Sportart von der ursprünglichen Form am Sand?

Die größten Unterschiede betreffen die Satzlänge und das Schuhwerk: Für den Satzgewinn reichen bereits elf statt 21 Punkten, für den nötigen Grip im rutschigen Schnee sorgen Fußballschuhe. Eine zusätzliche Besonderheit ist, dass der Ball eigentlich ständig feucht und deswegen anders zu spielen ist.

Grundsätzlich ähneln sich die beiden Sportarten aber sehr, weswegen 60 bis 70 Prozent der Snow-Volleyballer aus der Beach Volleyball-Szene kommen. Dies lässt sich durch den einfachen Transfer der Bewegungsabläufe und äußerlichen Bedingungen erklären.

Wie ist die Einstellung der Profi-Beacher zur aufstrebenden Sportart?

Am Anfang wurden wir als „klassische Funsportart“ viel belächelt. Das hat sich mittlerweile aber geändert. Von allen Seiten wird der jungen Sportart massives Potential bescheinigt. Funktionäre und Funktionärinnen, Sportler:innen und Organisatoren und Organsiatorinnen sind sich über eine positive Entwicklung von Snow Volleyball einig und vergleichen die aktuelle Situation mit jener der Beach Volleyball-Szene in den 1990er Jahren.

Da das Preisgeld beim Snow Volleyball noch in unteren Regionen angesiedelt ist, schaffen wir es noch nicht die besten Beacher und Hallenspieler auf den weißen Court zu bringen. Die Dotation der EM von € 20.000 wird aber auch in diesem Punkt ein Schritt nach vorne sein. Wir arbeiten jedenfalls mit Hochdruck daran die österreichischen Größen zum Highlight nach Wagrain-Kleinarl zu bringen.