Unter dem Motto „Das Beste aus dem Tal für das Tal“ werden Bio-Lebensmittel in höchster Qualität produziert und für die Menschen im Tal, die Einheimischen und die Gäste, verfügbar gemacht.
Es wird weniger industrieller Junk in das Tal geliefert und der Selbstversorgungsgrad des Tales erhöht – und das mit ungleich besserer Qualität – in Bezug auf Genuss und Gesundheit.
Die Bauernhöfe werden wieder bunter. Es werden wieder mehr Schweine gehalten werden, weil die anfallende Molke ein ideales Futtermittel ist. Große Hausgärten, Streuobstwiesen, Erdäpfeläcker, Kräuter-, Gemüse- und Getreideanbau werden die Landwirtschaft und den Tourismus im Tal bereichern. Land- & Gastwirt als Partner.
Kulturland ist Landwirtschaftsland
Ein Blick in das Tal Wagrain-Kleinarl reicht, um zur tiefen Erkenntnis zukommen, dass Tourismus und Landwirtschaft Zwillingskinder von Mutter Erde sind, Nachkommen von dem ein und demselben Biotop sind, von den gleichen Ressourcen leben und deren nachhaltige Existenz für immer und ewig aneinander gebunden ist.
Die Pflege und Erhaltung der Kulturlandschaft, die den Charme und den Charakter des Wagrain-Kleinarl Tales ausmachen, liegt alleinig in Bauernhand - und das seit Generationen. Auch junge Bauernfamilien, die zeitgemäß wirtschaften, kennen keine 5 Tage Woche, keinen 8 Stundentag und haben keine 5 Wochen im Jahr Urlaub. Bauernleben heißt an 365 Tagen für Haus und Hof und für einen gesunden Tierbestand verantwortlich zu sein und arbeiten ohne auf die Uhr zu sehen.
Ohne dem großen Idealismus und ohne die enge Bindung zu seinem Hof und zur Natur, ohne den Zusammenhalt in den bäuerlichen Familien wäre die Bewirtschaftung der Höfe im Tal Wagrain-Kleinarl, die allermeisten davon Bergbauernhöfe mit erschwerten Wirtschaftsbedingungen, nicht möglich.
Wir sehen das Tal Wagrain-Kleinarl als das Bio-Tal im Salzburger Land, in dem Bio-Landwirtschaft und Tourismus eng zusammenarbeiten. Wir sehen Bio-Landwirte und ebenso Gastgeber an den Höfen,die mit intakten Groß-Familien über Generationen ihre Höfe bewirtschaften und erhalten.
Wir sehen Tal, in dem die Menschen mit der Natur und den Tieren respektvoll umgehen und die regionalen Ressourcen (Böden, Flächen, Energie) gemeinsam optimal für das Tal genutzt werden.
Wir sehen engagierte Menschen, die stolz sind ihren Beitrag zur Umsetzung des Projektes Bio-Tal zu leisten, sei es als regionale Bio-Lieferanten oder als wertschätzende Konsumenten und/oder als Gastronomen.
Wir sehen bunte Bilderbuch-Bauernhöfe auf denen hochwertige Rohstoffe für beste Bio-Lebensmittel produziert werden, die traditionell handwerklich und zeitgemäß professionell produziert werden.
Wir sehen Milchbauern, die von ihren Zweinutzungsrassen auch das Fleisch im Tal vermarkten. Und wir sehen die ständige Weiterentwicklung des Sortiments der angebotenen Bio-Lebensmittel: Schwein, Schaf, Ziege, Hühner, Eier, Nudel, Streuobst, Beeren, Kräuter, Kartoffel, Kraut, Roggen, …
Wir sehen zufriedene Gäste, die das Umfeld des als Bio-Tal bekannten Tales Wert schätzen und bereit sind einen fairen Preis für diesen Mehrwert und Mehraufwand zu bezahlen.
Mit der Industrialisierung der Wirtschaft haben die Methoden der Industrie auch sukzessive in der Landwirtschaft Einzug gehalten:
Rationalisierung, Standardisierung und Spezialisierung waren die Schlagworte der vermeintlich modernen zeitgemäßen Bewirtschaftung der Bauernhöfe. Die Folgen von Monokulturen und Massentierhaltung sind inzwischen bekannt.
Bio-Bauern als Aussteiger und als Umsteiger
Manche Landwirte sind diese Entwicklung bewusst von Anfang an nicht mitgegangen, andere haben sich später für eine biologische, bäuerliche Betriebsführung und nachhaltige Kreislaufwirtschaft entschieden. Bis in die 1970er-Jahre spricht man von der Pionierphase der biologischen Landwirtschaft.
Diese war geprägt von Idealismus und Experimentierfreude - ohne jeglichen offiziellen Regeln und Förderungen. In den 1990er Jahren wird die Bio-Landwirtschaft institutionalisiert. Es werden Vereine und Verbände mit entsprechenden Statuten gegründet und es treten erste gesetzliche Regeln in Kraft. National und auf europäischer Ebene wurden Prämien für die biologische Wirtschaftsweise eingeführt.
Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für die Produktion von Bio-Lebensmitteln wird streng überwacht und regelmäßig kontrolliert.
Nebenerwerb und Standbein Tourismus
In Berggebieten wie Wagrain-Kleinarl waren die allermeisten Höfe ab Mitte der 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts nicht mehr überlebensfähig. Einige wurden aufgegeben, viele werden seither im Nebenerwerb geführt.
Mit der Erschließung des Tales für den Sommer- aber noch mehr für den Wintertourismus bekamen die Bauern und Bäuerinnen ein zweites Standbein. Urlaub auf dem Bauernhof ist ein sehr gefragtes Produkt und es wird damit auf vielen Höfen ein wichtiger Teil des Familieneinkommens erwirtschaftet.